KISusCheck - Der nachhaltige Einkaufsassistent
Der „Nachhaltige Einkaufsassistent“ ist ein Forschungsprojekt aus dem Bereich Künstlicher Intelligenz (KI), das einen gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelkonsum fördern soll. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Verbundprojekt wird vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), dem Landesforschungsinstitut für softwareintensive Systeme (fortiss) sowie dem Wirtschaftspartner IBM entwickelt und implementiert.
Es verfolgt das Ziel, Verbraucher bei zielgenauen Entscheidungen im Lebensmitteleinkauf zu unterstützen. Mittels wissensbasierter KI-Elemente können Entscheidungsprozesse bei der Auswahl nachhaltiger Produkte vereinfacht und erleichtert werden. Konsumenten sollen sich somit im Einkaufsumfeld besser orientieren können und einfacher Entscheidungen treffen.
Projektbeschreibung

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Tag der offenen Tür

Der Tag der offenen Tür 2022 des BMEL zum Projekt KISusCheck - Nachhaltiger Einkaufsassistent findet am 20. und 21. August 2022 jeweils von 10 bis 18 Uhr statt. Das BMEL befindet sich in der Wilhelmstraße 54 in 10117 Berlin.
Umfrageergebnisse zu Chatbot

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Tag der offenen Tür des BMEL

Während der 2-tägigen Veranstaltung „Tag der offenen Tür“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Berlin nahmen Verbraucherinnen und Verbraucher an Interviews zum Thema nachhaltige und gesundheitsfördernde Ernährung teil. Insgesamt 45 Verbraucherinnen und Verbraucher beantworteten die Fragen zu einer nachhaltigen und gesundheitsfördernden Ernährung.
Konkret zielten die Fragen auf die Verbrauchermeinung zu den Themen Nachhaltigkeit, Lebensmittel, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben, Nachhaltigkeit messen, Informationsquellen für nachhaltige Ernährung, Umweltschutz, soziale Standards und Lebensmittelsiegel.
Das Meinungsbild zu den 7 Fragen an die Verbraucher und Verbraucherinnen stellen wir in folgender Zusammenfassung vor.
Mit nachhaltiger Ernährung verbinden die Teilnehmenden an erster Stelle den Kauf regionaler Lebensmittel und die Auswahl von Lebensmitteln, die wenig CO2 verursachen. Ein reduzierter Fleischkonsum und Umweltschutz spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Ein Maßstab der Ernährung ist für die Interviewten Verbraucherinnen und Verbraucher überwiegend der Konsum von regionalen, biologisch erzeugten und saisonalen Lebensmitteln. Damit messen sie für sich selbst, wie nachhaltig sie sich ernähren. Aber auch ein reduzierter Fleischkonsum ist ein weiterer Indikator für sie.
An oberster Stelle stehen Gemüse und Obst, gefolgt von Hülsenfrüchten. Unverarbeitete Lebensmittel spielen eine wichtige Rolle und werden von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen als gesundheitsfördernd gesehen.
Nicht überraschend nennen die Teilnehmer das Internet als eine der Hauptinformationsquellen zu nachhaltiger Ernährung; Zeitungen und nicht zuletzt Verpackungen dienen als weitere Informationsquelle.
Den Fleischkonsum zu reduzieren, gilt für die Interviewten als eine primäre Maßnahme, die Umwelt zu schützen. An zweiter Stelle steht die Regionalität, d.h. sich so viel wie möglich von regional hergestellten Lebensmitteln zu ernähren.
Die meisten der Befragten achten laut eigenen Angaben auf Siegel und Logos. Einige der Befragten antworteten, dass sie dazu keine Kenntnisse haben bzw. die Hälfte machte keine Angaben zu dieser Frage. Am häufigsten wird das Fairtrade-Logo genannt, wenn es um die Einhaltung sozialer Standards geht. Andere antworteten, dass sie gerne mehr Informationen dazu hätten bzw. es schwer erkennbar ist.
Im Bereich „Gesundheit“ achten die Interviewten auf die Angaben des Nutri-Scores, Bio-Siegel (insb. Demeter und Bioland) und vegan-Siegel, aber auch auf die Nährwertangaben auf Verpackungen.
Für den Bereich „Soziales“ wurde das Fairtrade Logo am häufigsten angegeben. Es scheint am bekanntesten zu sein. Auch die Regionalität in der Herstellung spielt für sie eine Rolle.
Bereich „Umwelt“: Die Teilnehmenden nannten in erster Linie die Bio-Siegel als „umweltschützende Siegel“, darunter Siegel wie Demeter, Bioland, EU-Bio, für Fisch das MSC Siegel.
Für die Befragten sind Haltungskennzeichen, sowie die Bio-Logos ein Kennzeichen für mehr Tierwohl. Bei Eiern wird das Eierkennzeichnen genannt.
Fazit
- Die interviewten Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen, wenn es um Nachhaltigkeit und Gesundheit geht, eine vegetarische und oder vegane Ernährung
- Ein reduzierter Fleischkonsum, eine vegetarische Ernährung, Verzehr von Obst und Gemüse gelten für sie als Maßnahmen für den Erhalt eines guten Gesundheitszustandes
- Als sog. Instrument zur Messung der Nachhaltigkeit erwähnten sie u. a. die Regionalität, die biologische Anbauweise, die Saisonalität und eine Minderung des Fleischkonsums
- Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wurden als Lebensmittel genannt, die positiv auf die Gesundheit wirken
- Das Internet ist für sie die Hauptinformationsquelle, um sich über eine nachhaltige Ernährung zu informieren
- Die am häufigsten genannten Siegel sind Nutri-Score, Bio-Siegel, Fairtrade und Haltungsform, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung stehen.