Die Nudging-Methode genauer erklärt
Ernährung und Nudging-Methoden

Das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen, ohne dabei jedoch Verbote oder Gebote auszusprechen oder die Wahl über den Preis zu leiten - das ist das Prinzip des Nudging (engl. für anstupsen, anregen). Das KErn hat sich mit dieser Thematik näher auseinandergesetzt, denn: Nudging kann ein probates Instrument sein, um einen gesunden und nachthaltigen Lebensstil zu fördern, indem es Personen zu besseren Entscheidungen verhilft.

Fragestellung und Zieletzung

In allen Lebenslagen treffen Menschen täglich eine Unmenge an Entscheidungen - und das oftmals intuitiv und blitzschnell. Doch wider besseren Wissens, fällt die Entscheidung häufig zu Gunsten der "ungesunden" Variante. Allein mit Blick auf die Folgekosten einer fehlerhaften Ernährung wäre es gesellschaftspolitisch wünschenswert, das (Ess-)verhalten von Menschen zu beeinflussen. Doch kann das mit Nudging gelingen?

Nudging-Themen am KErn

Basiswissen Nudging

„Nudging“ ist ein englischer Begriff und bedeutet übersetzt „anstupsen“. Damit ist aber kein echter Körperkontakt gemeint. Vielmehr sollen einfache Anreize in der Umgebung oder gezielt gestaltete Angebote die Menschen in ihren Entscheidungen in eine gewisse, vorhersagbare Richtung lenken. Dies muss immer für sie selbst oder die Gesellschaft vorteilhaft oder wünschenswert sein.

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Das Konzept des Nudgings stammt von Richard H. Thaler und Cass Sunstein. Richard H. Thaler gilt als einer der weltweit führenden Verhaltensökonomen, er erhielt für die Nudging-Theorie 2017 den Wirtschaftsnobelpreis. Cass Sunstein ist ein weltweit renommierter Jurist an der Harvard Law School.

Die gesamte Nudging-Theorie haben Thaler und Sunstein sehr anschaulich und leicht verständlich in ihrem Buch niedergeschrieben: Thaler, R. H. & Sunstein, C. R. (2009). Nudge. Wie man kluge Entscheidungen anstößt. Econ Verlag, Berlin.

Nudging in der Praxis

Make the smart choice the easy choice!
In den letzten Jahren ist für die Förderung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils das Interesse an Nudging-Ansätzen gestiegen. Dabei wird das äußere Umfeld an Punkten, an denen Entscheidungen getroffen werden (zum Beispiel vor einer Rolltreppe oder an der Essensausgabe in der Kantine) so verändert, dass die gesundheitsförderliche Alternative (Wahl der Treppe oder Wahl gesunder Lebensmittel) als die attraktivste wahrgenommen wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen sich besser entscheiden, wird durch Nudging größer.
Dies kann beispielsweise durch Gestaltungsänderungen erreicht werden wie gezielte räumliche Anpassungen, Anordnungen von Wahlmöglichkeiten, farbliche Gestaltungen, Hinweise oder Beleuchtungen uvm. Zu Nudging zählen auch Strategien der Vereinfachung von gewünschten Entscheidungen („make the smart choice the easy choice“) oder Strategien der Rückkopplung zum eigenen Verhalten.
Die Wahlfreiheit muss erhalten bleiben
„Nudges“ sind also Entscheidungshilfen, die von den Menschen manchmal bewusst und manchmal nur unbewusst wahrgenommen werden. Dabei wird aber niemals auf Sanktionen (Strafen) oder Verbote zurückgegriffen. Es bleiben immer alle Wahlfreiheiten offen. Der Mensch kann den Nudge auch einfach ignorieren.

Allgemeine Beispiele

Straßenverkehr
Denken Sie zum Beispiel an den „Smiley“ im Straßenverkehr, der ein lachendes Gesicht zeigt, wenn man sich an die erlaubte Geschwindigkeit hält. Das weckt unbemerkt positive Gefühle. Diesen Zustand möchten Menschen erreichen. Daher strengen sie sich eher an, einen Smiley zu ergattern, indem sie sich an die erlaubte Geschwindigkeit halten.
Gemeinschaftsverpflegung
In der Gemeinschaftsverpflegung lassen sich beispielweise die Eigenschaften oder die Platzierung von Speisen und Getränken so gestalten, dass Ihre Essensgäste ohne langes Nachdenken eher zu gesundheitsförderlichen, regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln greifen: Positionieren Sie z.B. die Gemüsebeilagen am Anfang der Essenstheke oder heben Sie Obstdesserts optisch hervor. Ziel dabei ist immer, das Verhalten bei der Speisenauswahl und damit das Ernährungsverhalten zu verbessern.

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Alltagsbewegung
Ein Beispiel aus dem Bereich Alltagsbewegung ist die Treppe. Die Stufen einer öffentlichen Treppe sind wie ein Klavier beklebt. Jeder Schritt auf ihnen erzeugt einen Ton. Plötzlich benutzen immer mehr Menschen die Treppe anstatt der Rolltreppe daneben. Das ist ein Beispiel für einen „Nudge“.

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