Online-Forum Junge Eltern/Familien 2024
Kinderernährung in Bewegung – Natur pur im Trend?

© PantherMedia / FamVeldman
Pflanzenbasierte Kost und Nachhaltigkeit gewinnen bei jungen Familien zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig nimmt der Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel zu und digitale Medien prägen schon früh den Alltag von Kindern. Wie kann unter diesen Voraussetzungen ein gesundheitsförderlicher Lebensstil für die ganze Familie gelingen? Unter dem Motto „Natur pur im Trend“ widmete sich das Online-Forum Junge Eltern/Familien am 10. Oktober 2024 eben jenem Spannungsfeld zwischen naturnaher Ernährung und digitaler Lebenswelt. In der Online-Veranstaltung diskutierten Experten gemeinsam mit den Teilnehmenden diese aktuellen Herausforderungen in der Ernährungsbildung.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Forums:
- Eine streng pflanzenbetonte Ernährung ist mit einer gezielten Lebensmittelauswahl auch für Kinder möglich. Aber sie erfordert Ernährungswissen und die überlegte Ergänzung kritischer Nähstoffe. Dabei sollte immer eine Ernährungsfachkraft zu Rate gezogen werden.
- Bildschirmmedien stehlen Kindern wertvolle Entwicklungszeit für echte Sinneserfahrungen. Zum Lernen mit allen Sinnen ist die beste Umgebung das freie Spiel, idealerweise draußen in der Natur.
Tierische Lebensmittel nicht einfach weglassen, sondern bewusst ersetzen
Der wichtige Rat: Entsprechendes fachliches Wissen und eine gezielte Lebensmittelauswahl sind bei einer veganen Ernährungsweise essenziell. Eine qualifizierte Ernährungsfachkraft sollte deshalb unbedingt mit ins Boot genommen werden.
Zudem sind Alternativprodukte kein vollwertiger Ersatz für ihre tierischen Äquivalente. „Der Bedarf an wichtigen Nährstoffen kann mit Alternativprodukten wie Pflanzendrinks oder Fleischalternativen nicht gedeckt werden“, so Dr. Stephan Lück vom Kompetenzzentrum für Ernährung. Zudem sind diese Lebensmittel hochverarbeitet und oft reich an unnötigen Aromen und Konservierungsstoffen. Sie können aber durchaus für Abwechslung im Speiseplan sorgen.
Erfahrungen mit allen Sinnen statt Zeit vor dem Bildschirm
Mit ihrem Forschungs- und Präventionsprojekt “Bildschirmfrei bis 3“ sensibilisieren Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin Familien für die Vorteile einer Kindheit, die möglichst frei von Bildschirmmedien verläuft. Sehen sich Kinder Videos oder ähnliches auf einem Bildschirm an machen sie lediglich Erfahrungen über das Sehen und Hören. Die Zeit vor dem Bildschirm geht auf Kosten der „realen“ Zeit, die Erfahrungen mit allen Sinnen ermöglicht.
Die Experten geben folgende Empfehlungen:
- Den Konsum von Bildschirmmedien bei den Kindern begrenzen.
- Eltern und andere Bezugspersonen sollten selbst mit gutem Beispiel vorangehen und z. B. ihr Handy zumindest stumm schalten.
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