Wanderausstellung
„Wege in die Zukunft – für Dich und die Welt“ noch bis 5. November in Freising

Teaserbild mit Weltkugel zur Ausstellung "Wege in die Zukunft"

© Stadt Freising

Der Klimawandel ist in aller Munde – doch was sind die Hintergründe, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten für jeden von uns? Die interaktive Ausstellung „Wege in die Zukunft“ von RENN Mitte liefert anschauliche Antworten. Bis zum 5. November gastiert sie im Oberhaus des Freisinger Lindenkellers und macht das Thema Nachhaltigkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebbar.


Ob Lebensmittelverschwendung oder alternative Proteinquellen: Nachhaltigkeit ist auch in der Ernährung ein wichtiges Thema. Auch das KErn war deshalb Teil des vielfältigen Rahmenprogramms zur Ausstellung – sowohl mit informativen Vorträgen über die Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Ernährung als auch mit spannenden Führungen für Schulklassen.

Führungen für Schulklassen: Wege in die Zukunft für Dich und die Welt

Ausstellung Wege in die Zukunft, Blick in den Raum mit Wandtafeln, Tischen und Stühlenn

© KErn/Nadas

Nachhaltigkeit ist besonders für Jugendliche ein spannendes Themenfeld. Ein besonderes Highlight waren deshalb die Schulführungen durch die Ausstellung „Wege in die Zukunft für dich und die Welt“. Diese sind speziell auf Schulklassen ab der 8. Jahrgangsstufe aus dem Landkreis Freising zugeschnitten und werden vom KErn betreut.

Die ersten Führungen fanden bereits am 18. und 24. Oktober mit Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule Kinderpflege, der Realschule Gute Änger sowie der Wirtschaftsschule Freising statt. Zu Beginn erfuhren die Teilnehmenden dabei in einer Einführung alle wichtigen Fakten über die Themen Nachhaltigkeit, Klimakrise und Nachhaltigkeitsziele. Im Anschluss durften die Schülerinnen und Schüler die interaktive Ausstellung eigenständig erkunden.
KErn-Mitarbeiterin am Infostand zur nachhaltigen Ernährung

© KErn/Nadas

Die Exponate vertiefen die Zusammenhänge und Herausforderungen unserer aktuellen Lebensweise in den Bereichen Mobilität, Kleidung, Wohnen, Ernährung und Technische Geräte und animieren zur Reflexion. Zugleich zeigen sie Lösungswege und Handlungsoptionen für eine nachhaltigere Lebensweise auf.

In einer anschließenden Gruppenaufgabe konnten die Teilnehmenden ihre Erkenntnisse zum Thema Wertschöpfungskette am Beispiel Schokolade vertiefen. Unter Anleitung der KErn-Mitarbeiterinnen stellte die Klasse dabei den komplexen Herstellungsprozess und die lange Lieferkette von der Kakaobohne bis zu fertigen Tafel Schokolade anhand einer Weltkarte nach. Zum Schluss durfte jedes Kind die eigenen Vorsätze für einen nachhaltigeren Alltag anhand eines selbst gemalten ökologischen Handabdrucks künstlerisch festhalten und vor der Gruppe präsentieren.

2. Freisinger Ernährungsdialog: Lebensmittel aktiv vor der Tonne retten

Blick aus dem Publikum auf die Bühne beim 2. Freisinger Ernährungsdialog

© KErn/Mühl

Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Müll – aber wo entstehen diese Abfälle und was kann dagegen getan werden? Das war das Hauptthema des 2. Ernährungsdialogs in Freising am 19. Oktober 2023. Das KErn nahm im Rahmen eines Infostandes an der Veranstaltung teil und gab den Besuchenden praktische Tipps und Tools gegen Lebensmittelverschwendung an die Hand.

In der Expertenrunde diskutierten Kreisobmann Ralf Huber vom Bayerischen Bauernverband, die Spiegel-Bestseller-Autorin Katharina Schickling, Dr. Georg Schirrmacher von EIT Food, Frau Dr. Manuela Gassner, die Klima-Beauftragte der Stadt Freising, und Lukas Stanzl vom Verein „Übrig e. V.“ Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von der TV-Journalistin Eva Nusshart.
Während der Podiumsdiskussion beleuchteten die Expertinnen und Experten die Ursachen und Hintergründe für die Entstehung von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Auch wenn die Zahlen je nach Studie etwas schwanken, ist den Privathaushalten immer noch der größte Anteil der Lebensmittelverschwendung zuzuordnen. Schon kleine Schritte wie Einkaufsplanung, das Überprüfen von Lebensmitteln auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder auch der Kauf von einzelnen Bananen, die am Ende des Tages im Supermarkt oft übrigbleiben, leisten im Alltag einen wertvollen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung. Auch verschiedene Apps oder Foodsharing, wie zum Beispiel im Café Übrig, bieten die Möglichkeit ungenutzte Lebensmittel weiterzugeben oder günstig zu erwerben.
Informationsstand des KErn zur Lebensmittelverschwendung

© KErn/Mühl

Um noch mehr Lebensmittel vor der Tonne zu retten, legte das BMEL 2019 die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung vor. Demnach sollen die Abfälle bis 2030 um 50 % reduziert werden. Doch die Verantwortung für diese Reduktion liegt nicht allein bei den Bürgerinnen und Bürgern: Die Experten waren sich einig, dass der Gesetzgeber – ähnlich wie bereits in einigen europäischen Nachbarländern – die Weichen stellen müsse, um mehr Anreize zur Abfallreduktion für alle Akteure vom Feld bis zum Teller zu schaffen.

Am Infostand des KErn waren diese Inhalte auch vor und nach der Diskussion präsent und konnten in anregenden Gesprächen vertieft werden. Aktuelle Materialien zum Thema Lebensmittelverschwendung, wie beispielsweise die 10 goldenen Regeln, Resterezeptkarten, Postkarten zum Thema Mindesthaltbarkeit und die aktuellen Zahlen zur Lebensmittelverschwendung in Bayern, sorgten dabei für ergänzende Informationen. Mit praktischen Alltagswerkzeugen wie dem Spaghettimaß oder einem Brotaufbewahrungsbeutel konnten sich die Besucher schließlich die neuen Impulse mit nach Hause nehmen und direkt in die Tat umsetzen.

Alternative Proteine: Impulsvortrag und interaktiver Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern

KErn-Mitarbeiterin Kathrin Sedlmaier beim Vortrag über Proteinalternativen

© KErn/Mühl

Am 22.Oktober 2023 informierte das KErn mit einer interaktiven Veranstaltung zum Thema alternative Proteine. Zu Beginn führte ein kurzer Impulsvortrag von Kathrin Sedlmaier mit den Ergebnissen der am KErn durchgeführten Literaturstudie „Alternative Proteinquellen“ ins Thema ein. Der Vortrag befasste sich dabei mit verschiedenen Proteinquellen von heute und in der Zukunft – von Insekten und pflanzlichen Ersatzprodukten über Mikroalgen bis zu In-vitro-Fleisch. Auch die Gründe für den Bedarf an solchen Produkten sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen kamen zur Sprache.

Nach einem kurzen Input zum Thema Verbraucherakzeptanz konnten die Besuchenden die möglichen Proteinalternativen schließlich selbst verkosten und bewerten, darunter Riegel mit Insekten und Algen sowie verschiedene Milchalternativen. Besonders gut schnitten dabei die Produkte ab, die mit Insekten angereichert waren. Und auch die Pflanzendrinks wurden als positiv bewertet. Der mit Mikroalgen angereicherte Proteinriegel sorgte dagegen für Kontroversen. In Diskussionsgruppen konnten die Teilnehmenden zum Abschluss ihre Erfahrungen austauschen und Bedenken äußern.