Eislöffel zum Aufessen

Essbarer Eislöffel liegt auf Kakaopulver. Verschiedene Beeren dienen als DekorationZoombild vorhanden

© Spoontainable UG

Plastikmüll ist überall. Aber unsere Ozeane sind davon besonders betroffen. Selbst in der Tiefsee finden sich inzwischen Kunststoffe – mit verheerenden Folgen für das Ökosystem der Meere und für uns, denn über Mikroplastik gelangen die Kunststoffe in unser Trinkwasser und unsere Nahrungsmittel. Gefragt sind innovative Ideen, Abfall zu reduzieren und Plastik generell zu vermeiden. Drei Studentinnen aus Hohenheim ist eine solche Idee gelungen: Ihr Spoontainable ist das vegane Substitut des unnötigen Plastikeislöffels. Er weist nicht nur eine bessere Ökobilanz auf, sondern macht Eisessen noch genussvoller, weil der Löffel als knuspriger Keks einfach aufgegessen werden kann. Der Name Spoontainable leitet sich aus den englischen Begriffen „spoon“ (= Löffel) und „sustainable“ (= nachhaltig) ab und ist eine nachhaltige Alternative zu Plastikbesteck.

Die Grundidee des Start-ups ist ein Kernproblem unserer Zeit: der unglaubliche hohe Plastikverbrauch und der dadurch entstehende, schwer zu zersetzende Plastikmüll. Deutschland nimmt dabei leider eine Spitzenposition ein: Mit mehr als 11 Mio. Tonnen jährlich liegt Deutschland über dem EU Durchschnitt im Verbrauch von Plastik. Das entspricht ca. 38 Kg pro Kopf*. Laut einer Erhebung von CareElite.de, werden nur etwa 42 Prozent des Kunststoffabfalls hierzulande recycelt**. Besonders in der Gastronomie und in der Lebensmittelbranche wird Plastik häufig für Verpackungen und Besteck eingesetzt. Das Europäische Parlament hat 2019 ein Verbot für Kunststoffartikel, u.a. Plastikbesteck, erlassen: Ab 2021 darf Einwegbesteck aus Kunststoff nicht mehr verkauft werden. Plastik verbieten ist eine Sache, Alternativen schaffen, eine andere. Drei innovative Studentinnen aus Hohenheim haben einen veganen Ersatz für ein oft genutztes Kunststoffbesteckteil entwickelt, den Eislöffel.

Umweltfreundlicher Eisgenuss

Schon länger gibt es vegane und essbare Waffelprodukte, die den traditionellen Eisbecher aus Plastik oder Papier ersetzen. Gelöffelt wird jedoch nach wie vor meist mit Kunststoff. Der vegane Eislöffel ist das nachhaltige Pendant zum veganen Eisbecher – und obendrein nach dem Eisgenuss ein knuspriger, kalorienarmer Keks zum Aufessen. Für die Herstellung des Spoontainable werden keine Zuckerzusätze und ausschließlich vegane Zutaten – biogene Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie wie zum Beispiel Nahrungsfasern – verwendet. So gelöffelt wird der Eisgenuss ballaststoffreich und gesund, nachhaltig und umweltfreundlich.

Don’t waste it – taste it!

Essbare Eislöffel sind in einer weißen Porzelantasse drapiertZoombild vorhanden

© Spoontainable UG

„Don’t waste it – taste it!“ ist der Claim des innovativen Start-ups. Hinter Spoontainable stehen die Gründerinnen und Gesellschafterinnen Amelie Vermeer, Julia Piechotta und Anja Wildermuth. Ihren Ursprung hat Spoontainable in der Studentengruppe Enactus Hohenheim – welche das Start-up bei der Entwicklung und Realisierung der Idee des essbaren Eislöffels unterstützt hat. Inzwischen arbeiten die Gründerinnen autark, unabhängig von der Universität und Organisationen. Seit April 2019 am Markt, hat die umweltfreundliche Alternative in weniger als einem Jahr bereits über eine Million Kunststoffeislöffel ersetzt. Eine sehr nachhaltige Idee, die hilft, Müll und vor allem Plastik zu reduzieren und im Sinne einer effizienten Kreislaufwirtschaft Abfallstoffe für die Produktherstellung einsetzt. Darauf fokussiert auch die Digitale Rohstoffbörse für nachwachsende Rohstoffe. Die Verwendung von nachwachsenden Roh- und Reststoffen ist eine zukunftsweisende Lösung und eine Win-win-Situation für die Umwelt und die Wirtschaft.

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