Krippenkinder
Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl und -zubereitung

krippenkinder_01.jpg

In der Kinderkrippe verpflegt

Immer mehr Krippenkinder essen in Kindertageseinrichtungen mit. Sie gelten jedoch innerhalb einer Gemeinschafts-Verpflegung als besonders empfindliche Personengruppen.
Ihr Immun- und Verdauungssystem ist noch nicht ausgereift, ihr Gebiss noch unvollständig und ihre motorischen Essfertigkeiten sind noch nicht voll entwickelt.
Daher sind neben den Aspekten eines gesundheitsförderlichen Angebots spezielle Kriterien und Besonderheiten bei Lebensmittelauswahl, Zubereitung und Angebotsform zu beachten!

Allgemeine Kriterien und Empfehlungen

Bitte hierauf achten:

  • Keine Rohmilch und Rohmilchspeisen anbieten
  • Auf Weichkäse aus Rohmilch sowie auf weiche Käsesorten aus pasteurisierter Milch, die mit Oberflächenschmiere (Gelb- und/ oder Rotschmiere) hergestellt sind, verzichten (z. B. Limburger, Harzer, Mainzer)
  • Kein selbsthergestelltes Milchspeiseeis anbieten
  • Keine Speisen mit rohen Eiern, die nicht erhitzt werden, ausgeben (z. B. Eischnee in Desserts, Mayonnaise, Tiramisu)
  • Kein rohes Hackfleisch ausgeben (z. B. Tatar)
  • Streichfähige, schnell gereifte Rohwürste, insbesondere frische Mettwurst, meiden
  • Unverarbeitete Fischerzeugnisse wie Sushi, Schalentiere wie Austern oder geräucherte Fischerzeugnisse wie Räucherlachs weglassen
  • Sprossen vor dem Verzehr durch Kochen oder Braten erhitzen
  • Tiefkühlbeeren vor dem Verzehr kochen

Besonderheiten im 1. Lebensjahr

krippenkinder_03.jpg
Kinder unter einem Jahr haben noch kein ausgereiftes Immun- und Verdauungssystem. Krankheitserreger können über verschiedene Wege ins Lebensmittel gelangen und so unter Umständen lebensmittelbedingte Erkrankungen auslösen.

Bei der Lebensmittelauswahl hierauf achten:

  • Auf rohes oder frisch gemahlenes Getreide verzichten
  • Gemüse mit hohem Nitratgehalt wie Kopf-, Eis-, Feldsalat, Rettich, Rote Bete sowie Radieschen weglassen
  • Auf Honig verzichten
  • Kuhmilch als Trinkmilch sowie fermentierte Milchprodukte erst gegen Ende des ersten Lebensjahres geben
  • Salz und Gewürze sparsam und möglichst erst gegen Ende des ersten Lebensjahres verwenden

Besonderheiten von 1 bis 3 Jahre

krippenkinder_02.jpg
Motorische Essfertigkeiten und Zahnstatus sind individuell sehr unterschiedlich ausgebildet, das Verdauungssystem noch nicht voll entwickelt. Nicht alle festen Lebensmittel können gekaut werden und sollten wegen Verschluckungsgefahr noch nicht oder nur schrittweise eingeführt werden.

Bitte hierauf achten:

  • Fleischstücke, die Knochen, Knorpel oder Sehnen enthalten (z. B. Kotelette, Hähnchenkeule) weglassen
  • Scharfkantige Lebensmittel wie rohe Karotten, kleine, harte Lebensmittel wie Nüsse oder Bonbons sowie glatte, runde Lebensmittel wie Johannisbeeren, Trauben oder Oliven sind wenig geeignet
  • Blattsalate schrittweise einführen
  • Blähende oder schwer verdauliche Lebensmittel wie z.B. Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Kohlgemüse (Weißkraut, Blaukraut, Rosenkohl, Grünkohl), Pilze, Zwiebeln, Knoblauch, scharf angebratenes Fleisch und Frittiertes schrittweise einführen

Allgemeine Kriterien für Speisenzubereitung in Kitas

Bitte hierauf achten:

  • Auf eine fettarme Zubereitung (z. B. Dünsten, Dämpfen und Grillen) achten
  • Für die Speisenzubereitung bevorzugt Rapsöl oder z. B. auch Soja- und Olivenöl verwenden
  • Frittiertes und /oder Paniertes (z. B. Pommes frites, Kroketten, Chicken Nuggets, Fischstäbchen) nicht öfter als vier Mal in 20 Verpflegungstagen anbieten
  • Jodiertes Speisesalz sparsam verwenden
  • Zum Würzen frische oder tiefgekühlte Kräuter bevorzugen
  • Auf Zuckerzusatz weitgehend verzichten
  • Auf Geschmacksverstärker (z. B. Glutamat) und Aromastoffe (z. B. Erdbeeraroma) verzichten
  • Fischgräten sorgfältig entfernen
  • Zum Portionieren der Speisen ggf. Portionierungshilfen (z.B. unterschiedlich große Schöpfkellen) einsetzen
  • Das Speisenangebot für Krippenkinder individuell gestalten
  • Lebensmittelmengen bzw. Portionsgrößen kindbezogen vorhalten
  • Hilfestellung durch Zerkleinern, Zerdrücken oder Zerschneiden von Lebensmitteln und beim Essen selber, soweit nötig, geben.

Download